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10 Fragen an Jäger und Sammler – Sebastian Peichl

Sebastian Peichl liegt das Sammeln im Blut: Sein Vater, Gustav Peichl, ist Karikaturist, Architekt und Kunstsammler; der Bruder Markus ist Geschäftsführer einer Berliner Kunstgalerie. Peichl war Vorstand des Designstudios art+com und ist heute Mitbegründer und CEO der Kreativagentur FTWild. Weil er sich eine Plattform für Liebhaber schöner und rarer Dinge wünschte, wurde er Investor bei IN BEST HANDS.

1. Jäger oder Sammler?
Ich bin ein sammelnder Jäger. Ein sehr neugieriger Mensch, der sich auf die Jagd nach schönen Dingen begibt.

2. Was für Dinge sind das?
Ich jage nach guten, ausgefallenen Restaurantadressen genauso wie nach den schönsten Hotels. Zu Hause habe ich einen Weinkeller und eine Sammlung besonderer Kunstwerke. Darunter sind hauptsächlich zeitgenössische Malereien und ein paar Zeichnungen, Titelblätter des New Yorkers oder auch Illustrationen von Tomi Ungerer, Ronald Searne oder Roland Topor. Graphische Arbeiten
reizen mich besonders.

3. Klingt nach einer vollen Wohnung.
Platz gibt es tatsächlich keinen mehr an den Wänden und manch ein Betrachter schüttelt den Kopf über diese Überfülle. Das ist das Schicksal der Sammler. Aber in entsprechenden Abständen wird dann auch mal umgehängt.

4. Schonmal an Trennung von einem Werk gedacht?
Nein. Überhaupt nicht. Noch nie. Meine Sammlung ist etwas ganz persönliches und privates für mich. Es geht mir nicht darum, etwas wieder teurer zu verkaufen, sondern darum, Dinge zu besitzen, mit denen ich etwas verbinde. Und die bleiben auch bei mir.

5. Also haben Sie eine Beziehung zu all den Arbeiten?
Ja, das ist ja das Schöne, dass man zu jedem Stück eine ganz besondere Verbindung hat und sich daran erinnert, mit wem man was wann, wie, wo erstanden hat. So hat jede Arbeit ihre eigene Geschichte und erzählt durch mich wieder eine neue Geschichte. Das macht für mich den Reiz des Sammelns aus.

6. Was war Ihr aufregendster Sammler-Moment?
Der Moment, als es mir gelungen ist, ein großformatiges Ölgemälde von Clemens Krauss zu erstehen, die ich schon sehr lange als Idee in meinem Kopf hatte. Das war ein sehr schöner Moment.

7. Wie weit würden Sie auf der Jagd nach einem begehrten Objekt gehen?
Zum Beispiel beim Wein-Sammeln bin ich auf Subskriptionslisten und pflege Kontakt zu bestimmten Winzern, um zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort zu sein, wenn gewisse Tröpfchen abgefüllt werden. So fahre ich natürlich auch in verschiedene Wein-Regionen. Ich habe noch eine weitere Leidenschaft, die des Botanikers. Ich habe von klein auf den Gemüsegarten geliebt und Zucchini gezüchtet. Einmal habe ich extra eine Reise in eine Gärtnerei in Schweden
unternommen, um dort eine ganz besondere Sorte Delphinium, also Rittersporn, zu bekommen. Auch mein gelber Oleander ist eine Rarität und etwas ganz besonderes, heimlich aus Italien mitgenommen und selbst weiter gezüchtet. Solche Dinge nehme ich gerne auf mich, um an begehrte Schätze zu kommen.

8. Als Kind hat man einen ausgeprägten Sammeltrieb. Was haben Sie als Junge
gesammelt?
Ich hatte eine Schlumpf-Sammlung, Mineralien-Setzkästen und eine Playmobilfiguren-Sammlung.

9. Fühlt sich das Sammeln für Sie heute noch genauso an, wie damals?
Ja, es ist die selbe Leidenschaft, zum Beispiel, wenn ich nach herausragenden Jahrgängen eines bestimmten Weines jage.

10. Sind Sammler eigentlich verrückt?
Nein, ich denke nicht. Besonders leidenschaftlich vielleicht. Sammeln ist eine essentielle Ablenkung von vielen anderen Dingen, die uns täglich beschäftigen. Ein wichtiger Ausgleich zum Alltäglichen

(Mhoo / In Best Hands)